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7 Min. Lesezeit Bezirk Pankow

Prenzlauer Berg Newsletter #46 streitet sich um den alten Güterbahnhof

Newsletter
Foto: Julia Schmitz

Was im Jahnsportpark entschieden wurde, warum die Eschenallee vorerst doch nicht fällt und wieso es Zoff um den Güterbahnhof gibt: Die Nachrichten der Woche gibt es im Newsletter.


Schon lange sorgt das Grundstück an der Lilli-Henoch-Straße 10 für Zoff im Bezirk Pankow, immer wieder diskutieren Bezirkspolitiker*innen, was damit passieren soll. Das Bezirksamt möchte dort eine dringend benötigte Schule bauen. Doch ein Großteil des Geländes gehört dem Investor Christian Gérôme. Und der möchte dort zwei Hochhäuser bauen. Nun geht der Streit zwischen den Parteien in eine neue Runde: CDU, FDP und Bündnis 90/Die Grünen beantragten in der letzten Bezirksverordnetenversammlung (BVV) des Jahres „eine zügige kooperative Entwicklung“ des Areals auf dem ehemaligen Güterbahnhof. Linksfraktion und SPD reagierten mit Unverständnis. Warum sich die Fronten zwischen den Parteien verhärtet haben, hat meine Kollegin Julia Schmitz zusammengefasst für den

Text der Woche

Was sonst noch los war

Kiezfoto der Woche

Wir wünschen euch eine wunderbare Weihnachtszeit! / Foto: Julia Schmitz

Aus dem Bezirk

 

Bild: O+M Architekten GmbH BDA mit LOR Landschaftsarchitekten Otto + Richter PartGmbH

So wird das neue Jahnstadion aussehen

Ein flaches Stadion mit einer Galerie aus rotspiegelnden Fenstern und ein weitläufiger Vorplatz mit Gastronomie: So soll der Stadionneubau im Jahnsportpark zukünftig aussehen. Am Mittwoch wählte die Jury nach einer zweitätigen Preisgerichtssitzung den Entwurf der O+M Architekten GmbH BDA mit LOR Landschaftsarchitekten Otto + Richter PartGmbH aus Dresden aus. Im April hatte die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen gemeinsam mit der Senatsinnenverwaltung den Wettbewerb für den Jahnsportpark ausgelobt.

„Das Große Stadion und der Sportpark sollen um zahlreiche neue Sportanlagen ergänzt und zur ersten voll inklusiven Sportstätte umgebaut werden. Der inklusive Sportpark soll ein Begegnungsraum zwischen Zuschauenden, Sportlerinnen und Sportlern sowie Freizeitsportlerinnen und Freizeitsportlern sein. Um dieses Ziel zu erreichen, wurde lange gerungen und der gestern ausgewählte Entwurf wird mit seiner Umsetzung das Stadion und den Sportpark zukunftsfähig machen”, sagte Christian Gaebler, Staatssekretär für Bauen und Wohnen am Donnerstag.

Über die Causa Jahnstadion war in den vergangenen Jahren vielfach diskutiert worden. Zunächst hatte es noch drei Varianten für das Gelände an der Topsstraße gegeben, darunter die Sanierung des bereits vorhandenen Gebäudes, aber auch der Bau eines zweiten Stadions. Beide Ideen verwarf der Senat Anfang des Jahres zugunsten der dritten Variante: Ein Abriss bzw. Teilabriss des alten Stadions und Bau eines neuen, barrierefreien Stadions.

Anwohner*innen kritisieren das Vorhaben, es sei in Zeiten der Klimakrise nicht nachvollziehbar. „Die Belange von Klimaschutz und Anwohnerschaft wurden weitestgehend missachtet, fast alle Entwürfe sehen einen ressourcenintensiven und klimaschädlichen Abriss und Neubau des Stadions vor, die Naturwiese soll zerstückelt werden oder gleich ganz überdimensionierten Kunststoff-Großspielfeldern weichen”, schreibt die Bürgerinitiative Jahnsportpark. „Wir wollen eine resiliente, lebenswerte Stadt mit Bäumen, Sträuchern sowie Naturflächen und keine monströsen Hallenbauten inmitten von Hitzeinseln.”

Auch der prämierte Entwurf sieht die Versiegelung einer größeren Fläche vor, um dort eine „Plaza” vor dem Stadionzugang zu errichten; eine Baumreihe entlang des Stadionbaus soll eine „grüne Übergangszone” bilden und den Parkcharakter stärken. Bis Ende 2027 soll der Neubau, der auf 97 Millionen Euro geschätzt wird, fertiggestellt sein.

 

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Zitat der Woche

„Wir müssen uns nicht auf Gedeih und Verderb diesem Investor ausliefern“,

sagte Frederik Bordfeld (Linke) am Mittwoch während der BVV zum Antrag von Grüne, CDU und FDP. Der Streit um das Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs scheint also noch nicht beendet.

Das war der letzte Newsletter für dieses Jahr. Wir möchten uns an dieser Stelle ganz herzlich für die Themenvorschläge, Fragen, Anregungen und Anmerkungen von euch allen bedanken. Wir begeben uns nun in die Weihnachtspause, die nächste Ausgabe erscheint am 13. Januar 2023. Bis dahin wünsche euch eine schöne Weihnachtszeit und einen guten Start ins neue Jahr!

Eure Christina Heuschen