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7 Min. Lesezeit Bezirk Pankow

Neues aus Prenzlauer Berg

Newsletter
Foto: Christina Heuschen

Warum droht einem Projekt von geflüchteten Frauen für geflüchtete Frauen das Aus? Wie sieht der Katastrophenschutz im Bezirk Pankow aus? Und was haben die Direktkandidat*innen der SPD und CDU im Bundestag vor? Das erfahrt ihr im Newsletter.


Der Superwahlsonntag rückt immer näher: In weniger als zwei Monaten dürfen alle Wahlberechtigten mitbestimmen, wer in den Bundestag, in das Berliner Abgeordnetenhaus und in die Pankower Bezirksverordnetenversammlung einzieht. Das bringt eine Menge Entscheidungen mit sich. Doch die Fülle an Wahlprogrammen und Menschen, die Prenzlauer Berg in den einzelnen Parlamente vertreten wollen, ist groß. Daher werden wir in den kommenden Wochen alle Direktkandidat*innen für euch befragen und die Wahlprogramme miteinander vergleichen. Diese Woche könnt ihr bereits die ersten Interviews mit vier Direktkandidat*innen für den Bundestag lesen. Was Cansel Kiziltepe und Klaus Mindrup (beide SPD) sowie Manuela Anders-Granitzki und Kevin Kratzsch (beide CDU) in den nächsten vier Jahren umsetzen wollen, erfahrt ihr in unseren

Texten der Woche

Kiezfoto der Woche

Mauerpark

So kann es im Mauerpark auch aussehen. / Foto: Christina Heuschen

Aus dem Bezirk

Prenzlette exklusiv

Space2groW

Bei „Space2groW“ unterstützen geflüchtete Frauen einander. / Foto: Space2groW

Über 2000 Frauen aus über 20 Ländern in über 15 Sprachen haben die Mitarbeiterinnen des „Space2groW“ seit 2017 bereits zu Familienplanung und Frauengesundheit beraten, ihnen auf dem Arbeitsmarkt geholfen und Gewaltschutz sowie -prävention geleistet. Doch das Selbsthilfeprojekt von geflüchteten Frauen für geflüchtete Frauen droht zu scheitern.

Am 22. Juni 2021 hat der Berliner Senat den Haushaltsentwurf für 2022/23 verabschiedet. Auf der Kürzungsliste der Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung stehen zahlreiche feministische Zentren und ihre Projekte — darunter fällt auch das Projekt „Space2groW“, das an die „Frauenkreise“ in Prenzlauer Berg angebunden ist. Wird der Plan Realität, fällt die jährliche Förderung von 45.000 Euro im nächsten Jahr komplett weg, sagt Meltem Katırcı von den „Frauenkreisen“. „Das komplette Beratungsangebot könnte nicht mehr stattfinden. Das würde für die Frauen in den Unterkünften oder Sprachcafés bedeuten, dass es ein solches Angebot in ihren Muttersprachen nicht mehr geben würde“, sagt Katırcı. Denn weder die Projektleiterin noch die sieben Teamerinnen könnten bezahlt werden.

„Das ist überhaupt kein nachhaltiger Umgang mit Ressourcen. Gerade erst wurde für März diesen Jahres Gelder für die Stelle der Projektleiterin bewilligt. Dementsprechend ist die Arbeit hochgefahren. Und jetzt auf einmal soll das gestrichen werden. Warum wurde das überhaupt gefördert? Das ist politisch sehr kurzsichtig“, kritisiert Katırcı. Die Mitarbeiterinnen fordern daher eine sichere Finanzierung des Projektes. Zunächst einmal solle die Finanzierung fortgeführt werden, die bereits zugesagt worden war. Doch das Projekt brauche mehr Geld. „Denn dieses Beratungsangebot füllt eine Lücke, die der Staat eigentlich nicht hinterlassen sollte“, sagt sie. Die Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung hat sich dazu bis Redaktionsschluss nicht auf unsere Nachfrage geäußert.

 

Kriminelles & Unschönes

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Zitat der Woche

„Da wird es unter anderem um die Frage gehen, wie die Lasten der Pandemie sozial verteilt werden können – damit Investitionen nicht zurückgefahren werden müssen zum Nachteil derer, die sie benötigen“,

sagt Cansel Kiziltepe. Tatsächlich diskutieren bereits zahlreiche Politiker*innen, wie die Schulden abgetragen werden sollen. Ich bin gespannt, wie die einzelnen Parteien das umsetzen wollen.

Jetzt wünsche ich euch aber erst einmal ein schönes Wochenende!

Eure Christina Heuschen
und die ganze Redaktion


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