Ihr Lieben.
Wisst ihr, was das Beste daran ist, Gründerin, Textchefin, einzige Redakteurin, Community-Fee, Fiterkaffeeverantwortliche und die minderbegabteste Photoshop-Philippine aller Zeiten eines Newsletters für Prenzlauer Berg zu sein?
Ja, man muss ziemlich viel Arbeit selbst machen (außer es ist Produkt / Technik / Anzeigen / Orga / Finanzen /... / oder Gute-Laune-Management. Das fällt alles in Philipps Tanzbereich). Aber dafür kann ich am Mittwoch spontan entscheiden, dass am Donnerstag mal kein Themen-Speeddating wie sonst erscheint, sondern zwei Texte und drei Leser:innen-Briefe.
Daher enthält diese Ausgabe außer Spuren von Schalenfrüchten:
- Eine neue Tischtennishalle, die Montag eröffnet.
- Leser:innen-Briefe zum Thema Müll vor dem BSR-Hof.
- Exklusiv für unsere zahlenden Mitglieder im "Premium-Bereich": Die Analyse des Bezirks, warum es am Rangierbahnhof Pankow 16 Jahre lang gedauert hat, damit nun zumindest ein offiziell abgesegneter Plan steht, was man da bis 2030 bauen möchte.
Zu Letzteren zählen jetzt auch Bettina, Rita und Nadia. Herzlich willkommen! Schön, dass ihr da seid.
Dingdong! In der Prenzlauer gibt's ab Montag Pingpong!

Worum geht's?
Die beeindruckend hoch springenden Herrschaften oben sind die beiden Gründer sowie die erste Trainerin von Dingdong Pingpong: Eine Tischtennishalle mit fünf Platten und moderner Technik, die am Montag mitten in Prenzlauer Berg, in der Prenzlauer Allee 38, eröffnet.
Damit erhält die große Pingpong-Geschichte des Prenzlauer Bergs sechs Jahre nach dem Aus der legendären Tischtenniskneipe Dr. Pong und ein Jahr nach der ersten Digitalisierung einer öffentlichen Platte durch das Start-up Pongmasters ein neues Kapitel.
Warum ist das wichtig?
Gründer Waldemar Zeiler (rechts im Bild) mag zwei Sachen: Orte im Kiez, an denen Menschen zusammenkommen können. Und Tischtennis spielen, mit Freund:innen, aber auch den eigenen Kindern in Zeiten, in denen man beim Tischtennisverein nicht mal auf die Warteliste kommt.
Nochmal: Worum geht's?!
Waldemar ist einer der Mitgründer des Kondom-Herstellers Einhorn. Im vergangenen Jahr stellte er sein neuestes Business, Solarkraftwerke für den Balkon, wieder ein, weil die Realität härter und komplizierter war als die Idee auf dem Papier.
Für ihn aber kein Grund, nicht immer neue zu haben. Aktuell: Tischtennishallen in der Nachbarschaft, wie er sie auf Reisen durch die USA gesehen hat. Am Telefon hat er mir Folgendes erzählt:
- Wo früher Haushaltswaren verkauft wurden, stehen nun fünf Tischtennisplatten. Gerade ist noch Baustelle, aber am Montag wollen sie eröffnen – gleichzeitig mit der benachbarten, neuen dm-Filiale in der ehemaligen Post an der Marienburger.
- Was ist bei Dingdong Pingpong besser als an der Platte im Park (also außer, dass es drinnen nie regnet)? Sportboden, gute Beleuchtung und eine Kamera, die Sequenzen des Matches filmt und zum Versand auf Social Media bereitstellt. Außerdem muss niemand Punkte zählen: Es reicht, bei jedem gemachten Punkt einen Knopf zu drücken, der auch im entscheidenden Moment den oder die Sieger:in feiert. An einer Profi-Platte wird sogar der Spin des Balles gemessen.
- Die Platten können stundenweise online gebucht werden. Das kostet ab 20 Euro/Stunde für bis zu vier Spieler:innen. Für Clubmitglieder (50 Euro/Monat) gibt es Freispielzeit sowie Rabatte in der Rushhour. Zudem sind gemeinsame Tischtennis-Events geplant, wo man auch ohne Spielpartner:in zum Zuge kommt. Wer dazulernen möchte, bucht Coaches. Geöffnet ist zwischen 6 und 24 Uhr.
- Als Start-up hat Dingdong Pingpong gerade "ein mittleres sechsstelliges Seed Funding geraised". Damit soll nun erstmal die Halle in der Prenzlauer ans Laufen gebracht werden. Im Idealfall folgen weitere Standorte in Berlin und ganz Deutschland.
Stell dir vor, da ist ein Recyclinghof, und alle stellen ihren Müll DAVOR: Das meinen unsere Leser:innen.

Im Umfeld des BSR-Hofs in der Behmstraße wird regelmäßig illegal Müll abgeladen, doch weder BSR noch Ordnungsamt scheinen an einer nachhaltigen Lösung des Problems interessiert (hier unser Bericht).
Euch macht das Puls.
Uscha:
"Man kann wirklich nur noch mit dem Kopf schütteln angesichts der Reaktion der BSR! Jeder, der regelmäßig an der Stelle vorbeikommt, weiß doch ganz genau, wie es dort am Samstagnachmittag aussieht: Ein Auto nach dem anderen hält kurz an und lädt seinen Kram vor der Mauer ab – nicht aus Berechnung, sondern oft einfach aus purer Verzweiflung. Der Baumarktbesuch oder der IKEA-Trip hat sich endlos gezogen – und dann steht man plötzlich um 14:30 Uhr (ja, samstags!) vor verschlossenen Türen. Diese Öffnungszeiten sind so provinziell, dass sie kaum jemand auf dem Schirm hat. (...) Fazit: Die Ordnungsamt-App wird ab jetzt bei jeder Gelegenheit gezückt. Mal sehen, wie lange es dauert, bis das endlich offiziell als Müll-Hotspot durchgeht."
Drea:
"Die Abholung von Sperrmüll bei der BSR kostet 50 €. Das ist für viele Menschen eine Menge Geld. Aber es gibt zahlreiche Initiativen bei nebenan.de und Co., wo sich Menschen anbieten, bei dem Transport behilflich zu sein. Ich überlege jedes Mal, ob ich den Müllberg beim Ordnungsamt melde, der sich gerne neben Kleider- und Glascontainern ansammelt. Hab ich auch schon ein paarmal gemacht. ABER: wenn der Müll jedes Mal auf wundersame Weise verschwindet, lädt das nicht noch mehr ein, diesen beim nächsten Mal dort wieder abzuladen?"
Karo und Mayk:
"Wir melden super oft Müll im Kiez, auch in Grünanlagen und Gewässern. Die BSR reagiert häufig schon recht schnell. Sperrmüll ist tatsächlich ein paar Tage bis Wochen später weg, Mülleimer sind geleert. (…) Am schlimmsten sind aber die Millionen von Kippen. Hohe Bußgelder wurden festgelegt, aber es passiert nichts. Die Verursacher könnte man im Sekundentakt erwischen. Auch könnte man für mehr Rücksicht sensibilisieren und über die Folgen für die Umwelt aufklären. Es tut sich nichts, seit Jahren hinterlassen wir Tipps, Anregungen und Hinweise in der App.“
Ihr habt auch eine Meinung oder gar einen Lösungsvorschlag zum Müll-Problem, kennt ein interessantes Start-up oder habt eine Baustelle vor der Tür, die ihr nicht versteht? Schreibt uns gerne alles, was euch bewegt, an redaktion@loky.news oder direkt in unseren Briefkasten.
Premium-Bereich
Rangierbahnhof Pankow: Warum hat es 16 Jahre gedauert, bis hier gebaut werden kann, lieber Bezirk?
Worum geht's?
Ende März, 16 Jahre nach dem Kauf des Grundstücks am Rangierbahnhof Pankow durch den Möbel-Unternehmer Kurt Krieger, ist endlich der Vertrag unterschrieben worden, der die Entwicklung des Geländes ermöglicht.
Die ganze unendliche Geschichte hatten wir vor einem Monat hier aufgeschrieben.
Damals vertrösteten uns Bezirk und Investor: Sie würden gerne etwas zum Thema sagen, aber erst nach Vertragsunterzeichnung. Letzterer bzw. dessen Presseansprechpartnerin ghostet mich. Aber Cornelius Bechtler, Pankows Stadtrat für Stadtentwicklung (Grüne), hat nun seine Sicht der Dinge dargelegt.
Was verzögerte das Projekt so massiv?
Laut Bechtler gibt es dafür mehrere Gründe: