Eigentlich wollte Eigentümer Gérôme die Fahrradbrücke über die Greifswalder Straße im März wieder für Fußgänger und Fahrradverkehr öffnen. Jetzt hat er es sich doch anders überlegt.
Der März ist längst vorbei und wer seitdem einmal frohen Mutes die Greifswalder Straße angesteuert hat, in der Hoffnung, sie über die kleine Fahrradbrücke, die dort parallel zu den Ringbahngleisen verläuft, zu überqueren, der hat festgestellt: immer noch zu. Wir müssen also unsere Gerüchteküche vom letzten November noch einmal aufrollen. Eine Leserin hatte uns damals gefragt, ob die Brücke nie wieder öffnen wird. Investor Christian Gérôme, dem die Brücke samt des Geländes am ehemaligen Güterbahnhof Greifswalder Straße gehört, kündigte eine Wiedereröffnung ab Anfang Frühjahr 2017 an. Jetzt wissen wir: Pustekuchen. Da fragen wir doch gleich nochmal nach, woher der Sinneswandel kommt.
„Wir hatten die Brücke doch am Wochenende offen“, sagt Gér
„Politik ist unfähig, Entscheidungen zu treffen“
Und in Zukunft? „Wenn das Grundstück langfristig genutzt werden kann, wird die Brücke auch wieder dauerhaft geöffnet – allerdings nur für Fahrrad- und Fußgängerverkehr“, sagt der Investor und meint mit Nutzung eigentlich Bebauung. Einen gewissen Frust über das schleppende Vorankommen seines Bauvorhabens kann Gérôme nicht verbergen: „Wir diskutieren jetzt seit fünf Jahren und die Politik ist unfähig, Entscheidungen zu treffen.“ Gegen die Pläne, dort rund 600 Wohnungen zu bauen, protestiert seit Jahren eine Bürgerinitiative.
Fazit: Stimmt es, dass die Brücke an der Greifswalder Straße für immer gesperrt bleibt? Leider jein. Vorerst wird die Brücke nur einmal im Monat geöffnet, an den Sonntagen, an denen der White Pony Design Markt stattfindet. Eigentümer Christian Gérôme will den Zaun erst wieder längerfristig entfernen, wenn er sein Grundstück in dem von ihm vorgesehenen Sinne nutzen kann. Ob und wann auf dem alten Güterbahnhof an der Greifswalder Straße gebaut werden darf, steht aber noch längst nicht fest.
Alle bisherigen Folgen unserer Gerüchteküche:
- Stimmt es, dass Bornholm bebaut wird?
- Stimmt es, dass die Brücke an der Greifswalder Straße nie mehr geöffnet wird? (Teil 1)
- Stimmt es, dass in Prenzlauer Berg berlinweit die meisten Fahrräder geklaut werden?
- Stimmt es, dass der Wasserturm Nena gehört?
- Stimmt es, dass die Kopenhagener Straße 13 einsturzgefährdet ist und vom nebenliegenden Neubau stabilisiert werden soll?
In unserer Rubrik „Gerüchteküche“ gehen wir in loser Folge Gerüchten aus dem Kiez auf den Grund. Was ist Dir zu Ohren gekommen? Erzähl es uns in unserer Umfrage, damit wir herausfinden können, was dran ist!